Für Caritas Iraq. In Zusammenarbeit mit und gefördert durch Caritas Deutschland – Caritas international, mit Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland
Seit dem Ende der groß angelegten Militäroperationen gegen ISIL im Jahr 2017 wurden im Irak erhebliche Wiederaufbau- und Rehabilitationsanstrengungen unternommen: Straßen wurden wiederhergestellt, lokale Märkte wieder geöffnet, öffentliche Wasser- und Stromversorgung wieder in Betrieb genommen und Wohnungen, Gesundheitseinrichtungen und Schulen wieder aufgebaut. Im Juni 2022 waren von den sechs Millionen Menschen, die durch die Einnahme von weiten Teilen Nord- und Nordwest-Iraks durch ISIL im Juni 2014 vertrieben worden waren, über 81 Prozent zurückgekehrt, während 1,2 Millionen der intern vertriebenen Iraker noch nicht zurückkehren konnten, darunter 180.000 Personen, die in 26 Lagern untergebracht waren – insbesondere in der Autonomen Region Kurdistan im Norden Iraks (UNOCHA, 2023). Die UN berichteten, dass sich die psychosoziale Belastung bei vom Konflikt betroffenen Kindern und Erwachsenen im Laufe des Jahres 2022 mehr als verdoppelt hat. Aus diesem Grund unternahmen sowohl die irakische Regierung als auch die Kurdische Regionalregierung im Irak in Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen NGOs große Anstrengungen, um den Kapazitätsaufbau im MHPSS-Bereich voranzutreiben und insbesondere die psychosoziale Versorgung in Kurdistan effektiv zu verbessern.
20
VBC-Counselors ausgebildet
28
Community Care Givers ausgebildet und supervidiert
34
Unterstützungsgruppen gebildet
Das Projekt, das in Zusammenarbeit mit Caritas Deutschland – Caritas international durchgeführt wird, ist ein wesentlicher Beitrag zur nationalen Strategie des Kapazitätsaufbaus durch Struktur- und Kompetenzentwicklung beim nicht spezialisierten Personal im Bereich der psychischen Gesundheit.
Eine zentrale Maßnahme ist die Weiterbildung von 18 MHPSS-Mitarbeiter:innen der Caritas Irak, die als eine der größten nationalen Organisationen MHPSS-Dienstleistungen für gefährdete Bevölkerungsgruppen erbringt, sowie von zwei in der Gesundheitsdirektion der kurdischen Regionalregierung in Dohuk tätigen Psycholog:innen zu Value Based Counselors. Die Weiterbildung umfasste einen 12-wöchigen der Theorie und Selbstwahrnehmung bzw. -reflexion gewidmeten Teil in sechs Blöcken im Jahr 2022 und einen praktischen Teil im Jahr 2023. Darüber hinaus erhielten 18 MHPSS-Mitarbeiter:innen der Caritas Iraq, die im Jahr 2021 ein Training of Trainers (ToT) für die Ausbildung und Betreuung ehrenamtlicher Community Care Givers (CCGs) erhalten hatten, Unterstützung bei der Supervision von 28 CCGs, die sich als Moderatoren von 34 Selbsthilfe- oder Unterstützungsgruppen mit insgesamt über 300 Teilnehmer:innen engagierten.
Die IPSO Weiterbildung in Value Based Counseling (VBC) war die erste Schulung dieser Länge und Intensität im Irak, wo frühere Schulungen für MHPSS-Mitarbeiter:innen auf wenige Tage bis maximal zwei Wochen beschränkt waren. Sie ermöglicht es Caritas Iraq, ihr bestehendes großes Engagement im Bereich MHPSS zu erweitern und die volle MHPSS-Pyramide in ihren Projekten umzusetzen. Für viele Menschen dort wird sie die Möglichkeit bieten, rasch und niederschwellig psychosoziale Unterstützung zu bekommen, ohne das ohnehin schon überlastete öffentliche Gesundheitssystem in Anspruch nehmen zu müssen.
Das Projekt wird von Caritas Deutschland – Caritas international mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanziert. IPSO dankt ihnen sowie der Caritas Iraq und der Gesundheitsdirektion der Regierung in Dohuk für die Möglichkeit, Value Based Counseling im Irak einzuführen – zum Wohle vieler Menschen, deren psychische Gesundheit durch die Folgen von Krieg und Konflikt beeinträchtigt wurden.
In Zusammenarbeit mit und gefördert durch:
