IPSOs Modellprojekt zur Radikalisierungsprävention richtete sich an entsprechend gefährdete junge Menschen im Alter von 17-27 Jahren, an Mitglieder und Sympathisant:innen radikaler Szenen und Gruppen und an deren Eltern, Familienangehörige und weitere Bezugspersonen.
Es umfasste ein großes Spektrum von Aktivitäten:
- die Aufsuchung konfliktbelasteter Sozialräume und Gespräche mit Moscheen, Schulen- und Ausbildungsstätten etc.
- ein tägliches persönliches Beratungsangebot vor Ort und online
- den Aufbau attraktiver Unterstützungsgruppen zur Auseinandersetzung mit Diskriminierungserfahrungen und verschiedenen Wertesystemen sowie – medienkritisch – mit Internetangeboten politisch radikalen Inhalts
- die Entwicklung und Durchführung passgenauer Interventionsformate, insbesondere die Entwicklung neuer, peerbasierter Konzepte der Ausstiegs-, Disengagement- und Distanzierungsarbeit
- die Erprobung von Maßnahmen zur Radikalisierungsprävention im Internet und Social-Media-Bereich
- Öffentlichkeits-, Netzwerk-, und Gremienarbeit
In das Projekt waren fünf Counselors eingebunden, die in ihren Communities auch als Rollenmodelle fungierten.
Ein Projekt mit nachhaltiger Wirkung
Das im Jahr 2019 durchgeführte Training der „Young Community Guides“ verschaffte dem Projekt eine nachhaltige Wirkung: Es gab den Impuls für eine Selbstorganisation arabischsprachiger Jugendlicher, die sich in der Unterstützung von arabischsprachigen Migrant:innen und ihrer Vermittlung an Hilfs- und Versorgungsorganisationen der Stadt engagierten.